Dschungel Nachttour in Manuel Antonio

Gleich vorweg: diese Tour war einfach nur crazy! So viele Tiere und vor allem seltene und hochgiftige Tiere haben wir noch nie so dicht auf einem Haufen gesehen! Eigentlich haben wir diese Tiere überhaupt noch nie gesehen! Einfach Wahnsinn! Es heißt immer so schön nachts sieht der Dschungel völlig anders aus als am Tag und auf dieser Tour ist das tatsächlich so.

Aber von Anfang an. Abends um 18 Uhr werden wir von Brian abgeholt und fahren zum Treff- und Startpunkt der Nachttour im Dschungel. Zunächst sind wir von der hohen Teilnehmerzahl überrascht, aber das klärt sich schnell auf. Die Tour findet mit drei Guides statt, sodass die Gruppen nur noch aus ca. sechs Personen bestehen. Wir sind mit Brian unterwegs, der neben Englisch und Spanisch auch sehr gut Deutsch spricht. Er hat nämlich zwei Jahre in Deutschland in Bad Kreuznach gelebt und arbeitet nun als Tour Guide bei Night Tour Manuel Antonio. Ein nicht unwesentlicher Vorteil mit drei Guides zu arbeiten ist, dass sie sich über Funk spannende Tiersichtungen mitteilen können und unsere Chancen seltene Tiere zu sehen dadurch enorm erhöhen.

Wir sind noch gar nicht losgelaufen, da entdeckt Brian schon das erste Tier. Eine Terciopelo-Lanzenotter! Diese sehr giftige Schlange lag nur wenige Meter von unserem Startpunkt entfernt! Also immer schön aufpassen wohin man tritt!

Unsere erste Sichtung: Terciopelo-Lanzenotter

Obwohl Brian sich mit allen Teilnehmern unterhält, lässt er sich von seiner Suche nach Tieren nicht ablenken. Unermüdlich durchforstet er den dunklen Dschungel und entdeckt ein Tier nach dem anderen. Er kann jedes Tier beim Namen nennen und hat sehr viel Fachwissen zu den verschiedenen Tierarten. Toll ist auch, dass wir gleich noch den deutschen Namen erfahren, denn den kennt Brian meistens auch!

Der Helmbasilisk kann über Wasser laufen
Geißelspinne
Radnetzspinne
Grüner Anolis

Der Rotaugenlaubfrosch ist ein bekannter Vertreter der Amphibien und durch seine riesigen roten Augen ein sehr beliebtes Fotomotiv! Süß!

Rotaugenlaubfrosch

Einige Kreaturen der Nacht sind schön anzusehen, anderen will man eigentlich nicht begegnen. Diese Tour ist definitiv nichts für Angsthasen, denn wir kommen einigen giftigen Tieren erstaunlich nahe! Die Bananenspinne gehört zusammen mit der Schwarzen Witwe zu den gefährlichsten Spinnen der Welt! Ein Biss kann für Menschen tödlich sein!

Bananenspinne

Die Kescherspinne spinnt ein hellblaues Seidennetz mit dem sie ihre Beute fängt. Sobald sie ein Insekt entdeckt wirft sie es wie ein Fangnetz aus und zieht die im Netz gefangene Beute wieder zu sich her. Das klappt sogar bei fliegenden Insekten!

Kescherspinne

Genug von Spinnen? 😀 Brian entdeckt einen seltenen Bewohner Costa Ricas! Einen mittelarmerikanischen Baumstachler! Dieser sieht wie ein kleines Stachelschwein aus, hält sich aber am liebsten weit oben in den Bäumen auf!

Mittelamerikanischer Baumstachler

Plötzlich rennt Brian ganz aufgeregt los! Er hat nämlich eine junge Korallenotter entdeckt! Die giftigste Schlange Costa Ricas hat keine Lust auf uns und versucht im dichten Laub zu verschwinden. Furchtlos in Steve-Irwin-Manier sucht er mit den Händen im Laub nach der Schlange und lockt sie immer wieder hervor! Blitzschnell wechselt sie die Richtungen, aber Brian lässt sie nicht entkommen! Verrückt! 😀

Giftigste Schlange Costa Ricas: Korallenotter

Nach diesem spannenden Erlebnis machen wir schon die nächste erstaunliche Entdeckung! Brian hat einen Kinkajou gehört und sucht nun nach ihm in den Baumkronen. Zunächst ist nichts zu entdecken, vor allem wir starren einfach nur mit Fragezeichen in die Blätter. Aber unser Guide verfolgt anhand der Geräusche den Kinkajou und für eine kurze Zeit taucht er aus den Baumkronen auf, sodass auch wir ihn sehen können! Wahnsinn! Der Wickelbär ist ein nachtaktiver Baumbewohner und ernährt sich hauptsächlich von Früchten. Dass man größere Säugetiere – auch bei Nachttouren – entdeckt, ist extrem selten.

Wickelbär

Und dann kommt schon die nächste Entdeckung! Eine Gartenboa schlängelt sich durchs Geäst eines Baumes! Unsere Kamera steht gar nicht mehr still! Dass man so viele einzigartige Tiere in einem so kleinen Areal entdecken kann ist wirklich erstaunlich!

Gartenboa

Achtung, jetzt wirds ziemlich ecklig – für Biologen aber interessant! Brian entdeckt nämlich einen Cordyceps, einen parasitisch lebenden Pilz. Dieser befällt Gliederfüßer und wächst in ihrem Inneren. Er „frisst“ sich durch den ganzen Körper und nimmt sogar das Gehirn unter Kontrolle. Im letzten Stadium bringt er das Insekt dazu auf eine erhöhte Stelle zu klettern. Dann ist auch das Ende für das Tier gekommen, denn der Pilz bricht durch den Körper des Wirtes und bildet Fruchtkörper zur Vermehrung. Die Sporen befallen einen neuen Wirt und das Spiel geht wieder von vorne los. Dass er das Insekt dazu zwingt vor dessen Ende eine erhöhte Stelle zu erklettern, erhöht seine Wahrscheinlichkeit sich zu vermehren, denn die Sporen des Pilzes werden über die Luft übertragen. Könnte aus einem Horrorfilm stammen!

Der Cordyceps Pilz parasitiert Insekten, in diesem Fall scheint es eine Heuschrecke zu sein

Nun zu einer anderen biologisch interessanten Eigenschaft. Wer in Costa Rica eine Nachttour mitmacht, wird ziemlich wahrscheinlich einem Skorpion begegnen. Diese Tiere haben die Eigenschaft unter UV-Licht grün-blau zu leuchten. Ob es zur Anlockung von Partnern, oder zum Abschrecken von Feinden ist, ist noch ungeklärt. Aber cool ist es allemal!

Skorpion bei normalem Licht
Skorpion unter UV-Licht

Wow, die zweieinhalb Stunden sind wie im Flug vergangen! Ein spannendes Tier nach dem anderen! Vor allem seltene und außergewöhnliche Sichtungen machen diese Nachttour zu unserer besten Nachttour Costa Ricas! Man fühlt sich fast schon wie im Zoo! Aber man sollte immer bedenken, dass man sich in der freien Natur befindet! Und das heißt, dass es auch passieren kann, dass man kaum Tiere entdeckt! Wir hatten heute erstaunlich viel Glück! Aber Brian und die anderen Guides sind extrem bemüht die Tour für alle zum Erfolg werden zu lassen und dass jeder mit einem tollen Gefühl nach Hause geht! Mit dieser Tour könnt ihr nichts falsch machen! Und wenn ihr gerne mal auf Deutsch etwas über die Tierwelt Costa Ricas erfahren wollt, dann solltet ihr bei der Buchung nachfragen, ob ihr bei Brian seid!

Unser Guide Brian – Danke für die außergewöhnliche und spannende Nachttour!

Zusammenfassung und Tipps für Manuel Antonio

Unser Hotel in Quepos

Hotel Serenity

Doppelzimmer inkl. Frühstück ab 50€ pro Nacht

  • Bewertung bei booking.com: 8,1
  • Zimmer mit WLAN, TV und Kühlschrank
  • sehr schöne Außenpoolanlage
  • leckeres Frühstück
  • Kaffee und Obst stehen den ganzen Tag kostenlos zur Verfügung
  • sehr zentrale Lage
  • Supermarkt, Bäckerei und Restaurants in der Nähe
  • Bushaltestelle nur ein Block entfernt

Dschungel Nachttour

Night Tour Manuel Antonio

Kosten: 50USD (43€) pro Person
Dauer: ca. 2,5 Stunden

  • der Transfer von Quepos/Manuel Antonio ist inklusive
  • sehr gute Bewertung auf Tripadvisor
  • Guide Brian spricht zusätzlich zu Englisch und Spanisch auch Deutsch
  • immer bedenken, man ist in der freien Natur; Tiersichtungen sind Glückssache
  • aber die Guides geben wirklich alles um Tiere zu entdecken
  • wir hatten eine wahnsinnig spannende Nachttour

Tipps für Manuel Antonio

  • für Strecken zwischen zwei Orten benötigt man in Costa Rica deutlich länger als sie auf der Landkarte erscheinen!
  • sehr gutes Shuttleunternehmen in Costa Rica: Interbus
  • Transfer mit Interbus von Monteverde nach Manuel Antonio: 64USD (54€) pro Person, 4 Stunden Dauer
  • öffentlicher Bus zwischen Monteverde und Manuel Antonio dauert ca. 8 Stunden
  • Unser Restaurantfavorit in Quepos: Soda Sanchez
  • Quepos ist keine schöne Stadt, aber sie eignet sich perfekt als Basis für Ausflüge und Aktivitäten in der Manuel Antonio Region
  • Aktivitäten in der Umgebung: Kayak fahren im Mangrovenwald, Katamarancruise, Nachtwanderung, Strände
  • Naturreservate: Manuel Antonio Nationalpark, Rainmaker Park

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert