Nach unserem Vormittagsausflug zum Asososca Krater, wollen wir uns nun ein wenig die Stadt Leon ansehen. Leon hat in seiner Geschichte einiges erlebt! Nicht zuletzt musste die komplette Stadt neu aufgebaut werden, nachdem sie durch den Ausbruch des Vulkans Momotombo zerstört wurde! Um weiteren Katastrophen durch den Vulkan zu entgehen wurde die Stadt 30km vom alten Leon entfernt wieder errichtet. Leon gilt als liberalste Stadt Nicaraguas und ist intellektuelles Zentrum des Landes. Sie hat in der Geschichte bedeutende Denker, Dichter und vor allem Revolutionäre und Präsidenten hervorgebracht. Während den Revolutionsjahren wurden viele Gebäude zerstört und auch heute ist noch längst nicht alles wieder repariert.

Die Gebäude der Kolonialzeit, die das Stadtbild prägen, versprühen einen einzigartigen Charme. Auch wenn manches ein wenig heruntergekommen wirkt, oder durch Plastikmüll auf den Straßen verschandelt wird, strahlen die leuchtenden Gebäude um die Wette. In den bunten Gassen verstecken sich oft Geschäfte, Restaurants und Bars.

Touristen und Einheimische mischen sich, niemand ist aufdringlich. Stattdessen begegnet man zurückhaltenden, aber sehr freundlichen Einheimischen. Es ist kein Problem mit einer Kamera durch die Straßen zu laufen. Auch wenn wir nachts unterwegs waren, haben wir uns im Zentrum stets sicher gefühlt.


Wer eine Stadttour durch die Straßen Leons plant, sollte auch ein paar der bedeutenden Kirchen besuchen. Nur wenige Meter von unserem Hotel Paz de Luna entfernt, befindet sich die erste bedeutende Kirche „La Recoleccion“. Die 1786 im mexikanischen Barockstil erbaute Kirche gilt als eine der schönsten in Leon.

Wir folgen den bunten Gassen der Stadt bis wir die Kirche El Calvario erreichen. Leider war das Tor geschlossen, deshalb konnten wir sie nur von außen betrachten. Im angrenzenden und sehr sauberen Park legen wir eine kleine Pause ein. In Leon sind es tagsüber gerne über 34°C!

Die vielen Kirchen Leons prägen das Stadtbild. Das wichtigste Bauwerk der Stadt ist die Kathedrale von Leon. Sie ist nicht nur die größte und älteste Kathedrale in Mittelamerika und damit natürlich im UNESCO Weltkulturerbe gelistet. Man kann auch auf das wunderschöne weiße Dach der Kathedrale steigen wovon man einen herrlichen Ausblick über Leon hat. Unser Artikel würde vor Fotos platzen wenn wir hier die Kathedrale von Leon auch noch aufführen würden, deshalb gibt es dazu einen eigenen Artikel.
Hinter der Kathedrale befindet sich der Mercado Central. Hier kann man einheimisches Essen für wenig Geld probieren. Außerdem gibt es günstige „Comedores“ (einheimische Restaurants) in der Umgebung.

Vor dem Haupteingang der Kathedrale befindet sich der Parque Central. Am Samstag soll hier einiges los sein. Aber auch an anderen Tagen kann man hier Streetfood essen, Souvenirs shoppen, oder die Einheimischen beobachten. Niedlich fanden wir das per Hand angetriebene Karussell.

Direkt an der Ecke gibt es ein Cafe, wo wir uns mit Blick auf den Park und die Kathedrale von Leon einen Snack gönnen. Obwohl das Ambiente und die Aussicht top sind, ist die Bedienung leider etwas unfreundlich und die Rechnung hat auch nicht ganz gestimmt.

Wer durch die Straßen Leons schlendert, sollte unbedingt seine Kamera dabei haben! An jeder Ecke findet sich ein wunderschönes Postkartenmotiv! Wir sind positiv überrascht von Nicaragua. Wir hätten alles ein wenig mehr heruntergekommen und ärmlicher erwartet. Stattdessen entdecken wir wunderschöne Kolonialbauten, tolle Restaurants und Hotels, sehr viel Geschichte und eine beeindruckende Landschaft! Für Geschichte und Architektur sind wir nur schwer zu begeistern, aber Leon schafft es!

Zuletzt noch eine kleine Randnotiz zur Simkarte in Nicaragua. In den Claro-Geschäften kann man sich ohne Probleme (zumindest mit Spanischkenntnissen 😉 ) eine nationale Simkarte kaufen. Wir haben 1,5GB für 15 Tage für 230 Nicaraguanische Cordoba (6€) gekauft. Der Netzausbau an der Pazifikküste ist sehr gut.
Zusammenfassung und Tipps für Leon
Unser Hotel in Leon
Deluxe Doppelzimmer inklusive Frühstück ab 50€ pro Nacht
- Bewertung bei booking.com: 8,4
- kleine, sehr schöne Zimmer mit WLAN, TV und Klimaanlage
- sehr leckeres Frühstück
- traumhafter Innenhof im Kolonialstil
- das zugehörige Café bietet eine leckere Küche
Tipps für Leon
- sehr gutes und zuverlässiges Shuttleunternehmen in Nicaragua: Nicaroads
- Kosten privater Flughafentransfer von Nicaroads nach Leon: 65USD (57€)
- Alternative Bus: nicht zu empfehlen, denn es kommt häufig zu Diebstählen und Abzocke; die zweistündige Fahrt nach Leon im überfüllten Minibus ohne Klimaanlage hört sich nicht toll an
- es gibt auch Shared Shuttles von Touranbietern; diese fahren aber schon vormittags vom Flughafen, sie liegen bei ca. 20USD (17€) pro Person
- Simkarte von Claro: 1,5GB für 15 Tage kosten 230NIO (6€); kann man in den Claro-Geschäften kaufen
- Leon ist eine sehr schöne Stadt im Kolonialstil mit sehr viel Geschichte
- tagsüber ist es kein Problem durch die Straßen zu laufen (wir fühlten uns im Zentrum auch nachts sicher)
- sehr viele Aktivitäten in der Umgebung: Besteigen von aktiven Vulkanen, Volcano Boarding, Kraterseen, Strände, Stadtbesichtigung