Wir stehen sehr früh auf, denn heute geht unser Flieger von Australien nach Indonesien, genauer gesagt nach Bali. Unser Gastgeber fährt uns netterweise zum Flughafen. Dort steuern wir das TRS (Tourist Refund Scheme) an um die Mehrwertsteuer der in Sydney gekauften Objektive zurück zu bekommen. Klappt ohne Probleme. Unser Flieger von Virgin Australia sollte eigentlich um 9:15 Uhr abheben, hat aber eine halbe Stunde Verspätung, sodass wir am Gate warten müssen. Als das Boarding dann endlich beendet ist, meldet der Pilot, dass auf Balis Nachbarinsel Lombok ein Vulkan Asche gespuckt hat und es noch nicht sicher ist, dass wir auf Bali landen können. Insgesamt warten wir eine Stunde auf die Landefreigabe, währenddessen müssen wir ausparken, da ein anderes Flugzeug das Gate braucht und wir stehen mit unserem Flieger wie bestellt und nicht abgeholt mitten auf dem Flugplatz herum. Dann heben wir endlich ab – bye bye Down Under – See ya later! Wir nähern uns wieder dem Äquator und erreichen nach 6 Stunden Flug, mit 1,5 Stunden Verspätung und 3 Stunden Zeitverschiebung um 13:45 Uhr den Flughafen in Denpasar, Bali. Am Flughafen kommen wir zur Passkontrolle und dem Gepäckcheck. Da wir Essen dabei haben, wollten wir auf Nummer sicher gehen und gehen durch den roten Kanal. Dieser wird aber seltsamerweise nicht so streng kontrolliert wie der grüne Kanal. Dort wird jeder mit Spürhunden durchsucht und befragt. Wir können einfach hindurch laufen. Am Ende will jemand wissen was wir dabei haben, will es aber gar nicht sehen und winkt uns durch. Auch gut 🙂
Vor dem Airport geht dann schon die Touri-Abzocke los. Das Airport-Taxi kostet nicht 60000RP wie auf der Website angegeben, sondern das Dreifache. Falls einem die Zahl sehr hoch vorkommt: der Umrechnungskurs von 1€ beträgt 15000RP. Wir reden mit mehreren Taxifahrern, aber der Pries für eine Fahrt nach Seminyak bleibt der gleiche. Wir haben uns für Seminyak entschieden, da Kuta bereits sehr Touristen-Überlaufen ist und auf vielen Webseiten eher negativ bewertet wird. Seminyak ist eine etwas teurere Gegend, aber wir haben direkt neben dem Seminyak Square eine günstige Unterkunft gefunden. Am Ende bezahlen wir für die Taxifahrt inklusive Trinkgeld 250000Rp, für deutsche Verhältnisse wenig, für Bali utopisch. Aber dafür haben wir einen Englisch sprechenden Fahrer, Klimaanlage und können den Verkehr beobachten ohne selbst dran beteiligt sein zu müssen. Wer das nicht kennt bekommt erstmal einen Kulturschock, denn auf der Straße herrscht die totale Anarchie. Jeder fährt wie er möchte, es gibt keine Regeln, die Roller quetschen sich überall durch, fahren sogar über die Gehwege wenn welche vorhanden sind. Ein riesiges Hupkonzert. Oft trennen die Verkehrsteilnehmer nur wenige Zentimeter oder weniger, man wundert sich, dass man nicht im Minutentakt einen Unfall beobachtet, aber sogar die Autos sehen einwandfrei aus, ohne Dellen und Schäden.
Mit unserem Hotel haben wir Glück gehabt, denn es ist komplett neu und auch unser Zimmer ist neu und sauber, außerdem ist es ruhig mit Blick auf den kleinen, aber schönen Pool.
Wir ruhen uns etwas aus bevor wir abends zum Strand laufen. Leider sind Gehwege Mangelware und so muss man sich die Straße mit den chaotisch fahrenden Rollern und Autos teilen. Wenn man ein Taxi möchte soll man ein „Bluebird“ Taxi nehmen, da diese die ehrlichsten Fahrer sind, leider sind diese aber nicht mehr zu erkennen, da die anderen Taxis die Aufmachung kopiert haben um so mehr Kunden abzubekommen. Die Straßen sind voll mit Taxis und diese hupen jeden Touri an um zu zeigen, dass sie frei sind. Am Anfang ganz lustig, aber irgendwann nervt es. Auf dem Weg sind zahlreiche Restaurants und Straßenhändler, die auch als Tankstelle fungieren und Benzin in Wodkaflaschen verkaufen.
Man wird zwar immer wieder angesprochen, die Händler sind aber nicht ganz so aufdringlich wie man es sonst kennt. Nach 5min Walk die Straße entlang und über einen stinkenden Fluss in den wohl jeder sein Abwasser leitet, sind wir am Strand angekommen. Dieser ist sehr schön mit mehreren Restaurants. Wir sehen uns den Sonnenuntergang an gehen dann im Warung Mina essen, welches uns vom Hotel empfohlen wurde. Die Bedingungen haben zwar ein paar Englischdefizite, machen das aber durch ihre Freundlichkeit und Aufmerksamkeit wieder wett.
Am nächsten Morgen gibt es Frühstück a la carte, dazu gibt es Ananassaft, der frisch aus Frucht und Eiswürfeln gemixt wird und Kaffee. Der typische Bali-Kaffee wird etwas anders hergestellt und schmeckt dementsprechend anders, aber man gewöhnt sich dran. Das Frühstück wird auf der Dachterrasse serviert mit Blick über die Dächer.
Kleine Notiz am Rande: in Bali gibt es ein Gesetz, das es verbietet Gebäude höher zu bauen als eine Palme wächst. Klingt komisch, ist aber so 😀 Wir gehen anschließend auf den Seminyak Square wo sich mehrere Restaurants und Shops befinden und kaufen ein paar Dinge ein.
Nachmittags erfrischen wir uns am Pool bevor wir abends wieder zum Strand gehen.
Wir laufen ca. 1,5km den Strand entlang bis wir ein paar Bars mit bunten Sitzsäcken und Schirmen direkt am Strand erreichen. Wir ergattern einen Platz direkt vor dem Meer und essen hier zu Abend und schlürfen noch einen Cocktail. Eine Liveband spielt nebenan und so lassen wir den Abend in einer tollen Atmosphäre ausklingen.
